Die Liegeradler
Die Liegeradler

Köln - Balaton - Passau   2476 Km

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14.05.05  Spay,  116 Km

Endlich soll es losgehen und es regnet. Meine Frau begleitet mich noch zum Campingplatz in Köln-Rodenkirchen, wo ich um 09.00 Uhr Christian abholen will, der dort übernachtet hatte.

Um 09.30 Uhr wartete Peter, der 2. Reisepartner im etwa 10Km entfernten Wesseling auf uns.

Leider verzögerte sich die Abfahrt in Rodenkirchen, so das wir erst um 10.00 Uhr in Wesseling ankamen.

Von hier aus ging es heute bis Spay zu Luigi, der dort ein preiswertes Hotel führt und den Peter und ich schon länger kannten. Wir hatten einfach keine Lust schon am ersten Tag die Zelte im Regen aufzubauen. Denn der Regen begleitete uns vom Start bis zu Luigi.

 

 

15.05.05  Nierstein,   99 Km + 88 Km für Christians Rad

Bei ziemlich bewölkten Himmel ging es Richtung Worms, dem nächsten Etappenziel. Doch soweit sollten wir garnicht kommen. Kurz nach 14.00 Uhr vor Nierstein gab es plötzlich einen lauten Knall. Zuerst nahmen wir an, dass an Christians Rad der Schlauch geplatzt sei - aber viel schlimmer: es hatte ca. 30cm von der Bremsflanke des Hinterrades abgesprengt. Nix ging mehr. Mehrere Radfahrer gaben uns Tipps, wo Fahrradgeschäfte seien, wo der Besitzer über dem Laden wohne. Alle Tipps erwiesen sich als Fehlanzeige.

Zu allem Unglück schüttete  mir Christian noch kochendes Wasser in meinen Radschuh, beim Versuch das Wasser auf den Pulverkaffee zu gießen, den ich in meiner Tasse hatte.

Es ergab sich die Konsequenz für 2 Tage in ein Hotel zu gehen, da Pfingstsonntag und Pfingstmontag wohl keine Chance bestand den Schaden zu beheben. Obwohl wir noch einen Versuch am Pfingstmontag unternahmen.

Am Dienstag konnten wir dann sein Hinterrad reparieren lassen und konnten gegen Mittag weiterfahren.

 

16.05.05  Nierstein,   Zwangspause wegen Defekt

 

17.05.05  Worms,  31 Km

Nachdem wir am Vormittag das Hinterrad von Christian haben reparieren lassen, kommen wir so gegen 12.30 Uhr in Nierstein los. Bei relativ gutem Wetter und Rückenwind fuhren wir bis Worms auf dem Campingplatz.

 

18.05.05  Plittersdorf,   131 Km

Um 08.30 Uhr in Worms losgefahren. Die Etappe verläuft ohne besondere Ereignisse. Christian hatte sich zwischenzeitlich einen gripp. Infekt eingehandelt.

Meine Brandblase am Fuß ist inzwischen durch die ständige Bewegung beim fahren aufgegangen und eitert.

 

19.05.05  Breisach,   129 Km

Um 09.00 Uhr abfahrt in Worms. Viel Sonne unterwegs. Übernachtet haben wir auch einem Camp auf der französischen Seite, da es in Breisach nur einen Standplatz für Wohnmobile gab.

Als ich auf dem Rückweg von Breisach zum Camp war, wurde ich unvermittelt von 3 Hunden attackiert. Es war scheinbar ein "eingespieltes Team", denn 2 lenkten mich durch Angriffe von vorne ab, während der andere hinten schon an meiner Hose zerrte. Doch offensichtlich wussten sie nicht wie eingespielt mein Zeigefinger mit dem Pfefferspray war, das ich mitführte. Innerhalb weniger Sekunden war die Sache für mich entschieden.

 

20.05.05  Donaueschingen/Pfohren,   120 Km

Für mich wurde es heute ein "rabenschwarzer" Tag - totaler Leistungseinbruch und das ausgerechnet auf der Schwarzwaldetappe, die uns vom Rhein über den Schwarzwald (Ebnet - St. Peter - St. Märgen) zur Donau führte.

Christian und Peter hängten mich gnadenlos ab. Doch Gott sei Dank, es sollte mein einziger "schwacher" Tag auf der Tour werden

 

21.05.05  Hausen i.T.,   69 Km

Relativ leichte und kurze Etappe. Mein Kettenspanner der Rohloffnabe macht ein bisschen Probleme, konnten aber unterwegs behoben werden. Ab ca. 15.00 Uhr für gut 1 1/2 Stunde Regen. Unterwegs eine Trinkflasche eingebüßt.

 

22.05.05  Ersingen,   105 Km

Bei Regen in Hausen losgefahren - Zelt nass eingepackt. Nach ca. 20 Min konnten wir das Regenzeug aber ausziehen. Dafür bekamen wir es jetzt mit Schotterstrecken und tiefen, aufgeweichten Radwegen zu tun.

Es ging immer ein wenig auf und ab. Dazwischen gab es eine 300-400 m lange Steigung mit sage und schreibe 20 %. Die letzten 50 Meter habe ich leider nicht mehr geschafft. Peter und Christian sind komplett hochgefahren.

 

23.05.05  Dillingen,   82 Km

Zelt in Ersingen bei Regen abgebaut, bei Regen losgefahren. Kommen erst um 10.30 Uhr los, da wir hofften es würde noch aufhören zu regnen - aber Irrtum. Unterwegs viele völlig aufgeweichte Waldwege, auf denen sich Peter einmal festfuhr.Erst kurz vor Dillingen wurde das Wetter etwas besser. Aber um 19.30Uhr setzte ein Wolkenbruch ein, der etwa 1 Std andauerte.

 

24.05.05  Bad Gögging,   134 Km

Trockene Etappe, aber sehr steigungsreich. Lange Stücke auf dem Donaudamm, die geschottert sind. Sengende Hitze.

 

25.05.05  Straubing,   100 Km

Auch heute wieder sehr heiß. Dafür sind aber die Radwege fast durchgehend asphaltiert.

Unterwegs noch "Pirellis" (Rennradfahrer) mit gut 36 Km/h "zersägt".

Heute bei Ankunft in Straubing von Christian getrennt, da wir nicht auf der gleichen "Wellenlänge" lagen. Eigentlich schade, aber wohl für uns beide das beste.

Unterwegs, bei einem Stop vor einer Vorfahrtsstrasse, legte sich eine Katze vor Peters Vorderrad - Suicid ???

 

26.05.05  Passau,   103 Km

Sehr heißer Tag und nur Gegenwind. Auf dem Camp wieder ein wenig am Rad geschraubt - Kette verlängert, Sitz flacher gestellt. Peter ist noch auf die Festung geklettert, mein entzündeter Fuß hat mich davon abgehalten.

 

27.05.05  Linz,   100 Km

Wieder sehr heiß. Nochmals an der Schaltung geschraubt, nun läuft alles wie es soll. Ansonsten normaler Tagesverlauf. Peter hatte sich ein neues Tretlager gekauft, in der Hoffnung das "knacken" zu beseitigen - die Hoffnung trügte.

 

28.05.05  Melk,   107 Km

Immernoch sehr heiß (34°), leichter Gegenwind. Sonst nichts außergewöhnliches.

 

29.05.05  Klosterneuburg,   107 Km

Die sengende Hitze ist immernoch vorhanden und auch der leichte Gegenwind bleibt uns treu. Kurz nach 15.00 Uhr sind wir schon auf dem Camp in Kloster-  neuburg - ca. 15 Km vor Wien.

Um ca. 17.00 traf überraschend Christian auch auf dem Camp ein. Er hatte schon kurz vorher Wien besichtigt.

Noch in Ruhe ein Weizenbier getrunken und Wäsche gewaschen.

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30.05.05  Klosterneuburg,   0 Km  Ruhetag

Vormittags Wien besichtigt und für Peter die Zugkarten für seine Rückreise ab Passau besorgt. Während der Mittagshitze wäre es angenehmer gewesen mit dem Rad zu fahren, als hier zu Fuß durch Wien zu gehen. Man konnte fast nur auf den Schattenseiten gehen.

Ab 21.00 Uhr Dauerregen und heftige Windboen, dies ging bis zum frühen Morge

 

31.05.05  Lipot / Ungarn,   131 Km

Morgens beim Start in Klosterneuburg noch sehr bedecktes Wetter, aber reichlich Rückenwind. Peter wollte mich noch bis zur Grenze Österreich / Slowakei begleiten und dann zurück nach Klosterneuburg fahren. Von da aus führte ihn dann der Rückweg bis Passau. Er fuhr an diesem Tag 162 Km.

Der slowakische Grenzer hat wieder gemosert wie schon vor 2 Jahren, das dies ein "nationaler" und kein "internationaler" Grenzübergang wäre und ich an der nächsten Kreuzung links nach Bratislava fahren müsste um dann über den internationalen Grenzübergang nach Ungarn einzureisen. Ich nickte und fuhr dann trotzdem auf direktem Wege zu ungarischen Grenze und sparte dadurch gut 15 Km.

Ab Mittags wieder viel Sonne und der Rückenwind blieb mir treu. Die zu Hause am Computer eingegebene Route durch Ungarn, die ich auf mein GPS-Gerät überspielt hatte, führte mich fehlerfrei zu meinen Zielen.

 

01.06.05  Balatonkenese,   141 Km

Eine sehr anstrengende Etappe - Hitze und Anstiege ohne Ende. Der Hit - eine Steigung    10%ig und 3 Km lang.

Und wieder "routete" mein GPS-Gerät fehlerfrei bis zum Balaton.

Von meinem beim Start geplanten Vorhaben, bis nach Rumänien zu fahren nahm ich aufgrund von vielen Warnungen anderer Radreisender Abstand.

Ich beschloss noch einen Ruhetag am Balaton zu machen und dann wieder die Heimreise anzutreten.

Der Camp lag direkt am Balatonufer in Balatonkenese, im Nordosten des Balaton.

Nette ungarische Camper kennengelernt. Mit denen noch manches Bier "vernichtet" und zum Schluss noch einen doppelstöckigen "Absacker" getrunken, der viel zu tiefem Schlaf beigetragen hat.

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02.06.05   Balatonkenese,    2,3 Km  (Einkaufsfahrt)   Ruhetag

Nur zum Einkaufen gefahren, ansonsten gefaulenzt. Mit Ede, dem ungarischen Angler gut ins Gespräch gekommen, da er sehr gut deutsch sprach. Kurze Autotour mit Ihm unternommen, Fisch abgeliefert und Wein gekostet - ungarischen Riesling.

Zwischenzeitlich hatte ich mir noch eine Nagelbettentzündung am re. großen Zeh eingehandelt. Diese Entzündung und die eitrige Blase am li Fuß hielten mich davon ab, im Balaton zu baden - was mich sehr ärgerte.

 

03.06.05  Lipot,  138 Km

Die Rücktour war wieder sehr anstrengend, lief aber besser als befürchtet. Die Abfahrt am Balton war schon um 07.15 Uhr, da ich bei der bevorstehenden Mittagshitze, den hügeligen Teil der Strecke schon zurückgelegt haben wollte.

In Lipot auf dem Camp angekommen, erzählte mir ein Dauercamper, das für morgen in Wien und Umgebung schwere Gewitter und Hagelschlag und Orkanboen zu erwarten wären. Na denn Prost, den morgen würde ich ja wieder in Klosterneuburg sein.

 

 

04.06.05  Klosterneuburg,   125 Km

Um 07.30 Uhr in Lipot bei viel Sonne und Rückenwind losgefahren. Dadurch schon gegen 14.00 Uhr in Klosterneuburg eingetroffen.

Kurz darauf zog es sich mächtig zu - sollten die Unwettervorhersagen tatsächlich eintreffen ?. Vorsichtshalber mietete ich mir eine "feste" Unterkunft. Es sollte sich herausstellen, das es angesichts der eintretenden Wetterlage, richtig gewesen war.

Ab 16.00 Uhr wolkenbruchartiger Dauerregen, Gewitter und starke Windboen.

Der re. Zeh war zwischenzeitlich total entzündet und geschwollen, so das ich mich entschloss noch einen Ruhetag einzulegen.

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05.06.05  Klosterneuburg,   0 Km,   Ruhetag

Wetter sehr durchwachsen, Regen - Sonne und Gewitter wechselten sich ab.

 

06.06.05  Melk,   107 Km

Beim Start in Klosterneuburg noch stark bewölkt. Ab Mittags wechselhaftes Wetter. Aber dafür sehr starker Gegenwind und das die ganzen 107 Km - das nervte gewaltig.

Nachmittags in Melk noch das Benediktinerstift besichtigt - ein imposanter Bau. Mit zwei anderen Radreisenden (Peter und ???) ins Fährhaus beim Camp eingekehrt. Wir hätten den letzten Most weglassen sollen, denn 2,5 Liter Most waren weder für den Magen, noch für den Kopf am anderen Tag gut.

 

07.06.05  Linz,   106 Km

Morgens in Melk beim Start - "dicker" Kopf vom Most und "dicke" Lippe vom Mückenstich. Der Tag fing ja gut an.

Bei leichtem Sonnenschein um 07.00 Uhr gestartet. Nach einer Stunde begann es fürchterlich zu regnen - teilweise war er so heftig, dass ich mich in Bushalte- häuschen unterstellen musste. Auch der Gegenwind blieb mein treuer Begleiter.

In Linz angekommen, hörte der Regen auf und so konnte wenigstens das Zelt abtrocknen, das ich noch nass in Melk eingepackt hatte.

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08.06.05  Passau,   101 Km

Um kurz vor 07.00 Uhr in Linz los, es tröpfelte nur noch leicht. Aber der Gegen- wind wollte und wollte nicht aufhören.

Ab Mittags wurde es ein richtiges Aprilwetter, mal Sonne und mal heftige Regenschauer. Die Temperaturen fielen auf magere 10°.

Da auch für die nächsten Tage keine Wetteränderungen in Aussicht gestellt wurden, beschloss ich , den Rest der Strecke mit dem Zug zu fahren.

Da ich für den heutigen Tag keinen Fahrradplatz im Zug mehr reserviert bekam, musste ich noch eine Nacht in Passau verbringen.

Am 09.06.05 um 17.27 Uhr sollte mein Zug in Passau starten und am 10.06.05 gegen 00.05 Uhr in Köln eintreffen. Er traf letztlich um 00.20 Uhr ein, was aber nicht weiter schlimm war.

Die letzten 7 Km von Köln-Bahnhof nach Hause fuhr ich dann "standesgemäß" mit dem Rad und traf so gegen 00.40 Uhr nach 2479 Km Daheim ein.

Der Balaton - das Ziel

 

Meine komplette Ausrüstung musste ans Rad

Hier wurde alles aufgeladen

Peter und Christian - wir trafen uns in Wesseling und es regnete

Das Hinterrad von Christian hatte in Nierstein seinen " Geist " aufgegeben

Camp in Worms

Auf der Rheinbrücke bei Breisach, wir mussten auf die franz. Seite, da es in Breisach nur einen Wohnwagenstellplatz gab

Zeltaufbau in Frankreich

Breisach

Peter hatte alles im Blick

Letzte Stärkung vor der Schwarzwaldüberquerung

Kurz vor St. Peter / Schwarzwald

Zeltaufbau Camp in Hausen i.T. , direkt an der noch schmalen Donau

Camp in Ersingen, die Nacht und am frühen Morgen hatte es stark geregnet

So sah das Rad nach der Regenfahrt aus,  als wir in Dillingen ankamen

Trotzt starker Steigung hatte Peter noch Zeit zum fotografieren

Pause - hatten wir uns nach anstrengenden Km verdient

Camp bei Bad Gögging

Jetzt ging es sehr lange an der Donau entlang

Warten auf das Schiff, dass uns von Kloster Weltenburg nach Kelheim bringt

Peter stärkt sich nochmal vor der Schiffspassage

Auf dem Schiff kurz vor Kelheim

Kurz Vilshofen

Das Paar war auf dem weg ins Donaudelta. Der Anhänger war sicher praktisch, aber auch schwer

Peter hatte Probleme am Rad - wurden aber gelöst

Auf der Fähre von Au nach Schlögen

Camp bei Linz - Pleschinger See

Fähre von Enns nach Mauthausen

Fahrradkollege ohne Gepäck

Bei 34 °C  kurze Pause im Schatten

Benediktiner Stift in Melk

Melk wird besichtigt

Camp in Melk - Radfahrerkollegen, wir hatten sie schon unterwegs getroffen

Blick von Dürnstein ins Tal

Peter geht ne Runde schwimmen

Fähre von Korneuburg nach Klosterneuburg - dort war der nächste Camp

Das Kloster in Kloster Neuburg

Wir machen einen Ruhetag und besichtigen Wien

Heizkraftwerk in Wien von Hundertwasser gestaltet

Der fast 20 km gerade Hindenburg-Damm hinter Wien

Am Grenzübergang zu Österreich drehte Peter um und fuhr zurück nach Klosterneuburg - ab da ging es für ihn mit dem Zug nach Hause. Sein Urlaub war vorbei und ich fuhr alleine weiter

Der 1. Camp in Ungarn - Lipot. Ruhig gelegen und nur zu empfehlen

Speiseraum und Duschen  / Toiletten in Lipot

Spreiseraum

Einer der wenigen Radwege in Ungarn auf dem Weg nach Györ

Von nun an ging es bergan - 3 Km mit 10 % Steigung

Kene Seltenheit in Ungarn

Es wurde nun sehr hügelig, ständig bergauf und bergab

In der Ferne tauch der Balaton auf

Mein Zeltplatz direkt am Ufer des Balaton in Balatonkenese

Blick morgens aus dem Zelt auf den See

Die Rückreise hat begonnen

Kurz hinter Lipot, hier legte ich eine kurze Pause sein

Meine Unterkunft in Klosterneuburg auf der Rückreise - der Grund , siehe nächstes Bild

Wieder an der Donau

Es wird wieder hügelig - es geht durch die Wachau

Wachau

Camp in Melk

Kurz vor Passau

Passau in Sichtweite

Unterkunft in Passau mit " riesigen " Zimmern ----- siehe unten

Ein paar Stadtansichten von Passau

Ich warte auf meinen Zug für die Rückfahrt nach Köln

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