Aus der geplanten Tour Köln-Istanbul - Köln ist leider nichts geworden.
Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes "ins Wasser gefallen".
Keine Reisepartner, übelstes Wetter (Regen, Kälte u. Gegenwind) sind die Gründe. Von 22 Tagen waren nur 5 vollkommen regenfrei. Radlern mit 30 Lenzen würde soetwas warscheinlich nicht zur Umkehr bewegen, aber mit 61 Jahren sieht man das ein wenig anders und fragt sich bei dem miesen Wetter: "muss ich mir das noch antun ?"
Die Tour im groben:
Köln - Breisach - Donaueschingen - Passau - Wien - Györ (Ungarn) - Lipot - Esztergom - Lipot - Klosterneuburg - Passau - Köln
27.04.2010
Ausrüstung überprüft, scheint alles da zu sein. Gepäck gewogen und auf 35,0 Kg gekommen. Hinzu kommt noch das Hängergewicht von 6,5 Kg, also werde ich knapp 42 Kg hinter mir herziehen - eigentlich wie immer.
3 Reisepartner gefunden:
- Andreas, der mich bis Iffezheim begleiten wird und dann nach Rasstatt abbiegt
- Thomas aus Regensburg der mich bis Budapest begleiten wird und dann umdreht
- noch ein Andreas der von Regensburg bis Esztergom mitfahren wird
28.04.10 Bacharach 144,8 Km, 18,5 Schnitt 7,49 Std.
Um 08.00 los, Andreas hatte sich gestern Abend um 21.30 Uhr wegen Schaden am Rad abgemeldet. Also bin ich allein los. Außer Gegenwind und der „ewigen“ Baustelle in
Koblenz nichts besonders unterwegs. Noch kurz bei Luigi reingeschaut und eine Apfelschorle ausgegeben bekommen.
Unterwegs noch 2 Liegeradler getroffen, hat aber keiner für nötig befunden anzuhalten, so blieb es nur bei einem „hallo“.
Gegen 17.00 rief Andreas an und sagte er komme morgen früh mit dem Zug nach Bacharach. Also bin ich morgen nicht allein unterwegs. Merke gerade an meinen Beinen, das ich so lange Strecken schon lange
nicht mehr gefahren bin.
Es werden morgen ca. 125 Km werden.
29.04.10 Altrip 132 Km
Schlecht geschlafen, also wie üblich bei Übernachtungen auf einem Camp im Rheintal. Auf meiner Seite Bundesstraße und Zug, auf der anderen Rheinseite
Bundesstraße und Zug. War um diese Jahreszeit der einzige Zelter auf dem Platz, aber viele Holländer mit ihren Wohnwagen.
Um 08.30 Uhr vom Bahnhof in Bacharach abgeholt und kurz darauf ging es los. Ich traute meinen Augen kaum, was für ein Tempo er am Start loslegte. Dies sollte sich aber schnell relativieren, denn
er „ kackte“ relativ schnell wieder ab und bekam in Mainz die ersten Beinkrämpfe. Danach ging es sehr gemütlich weiter. Das heist, alle 30-40 Min kurze Pausen wegen Erschöpfung.
In Worms und Ludwighafen gab es sehr große Baustellen die auch den Radweg betrafen, somit war verfahren nur eine Frage der Zeit. Die Umwege kosteten uns 7 Km.
Auf dem Zeltplatz erkannte man mich an meinem Rad sofort wieder, Micha und ich hatten dort auch schon 2007 gecampt,
Unterwegs gelang es Andreas meine Deutschlandfahne, die ich schon 2007 mit nach Rumänien am Anhänger hatte, abzufahren.
Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass Andreas an Schlafapnoe leidet und sein Sauerstoffgerät mit führte. Wir bekamen daraufhin einen Zeltplatz mit Stromversorgung-
30.04. Stollhofen, 126,3 Km, Schnitt; 17,26, Zeit 7:19
In der Nacht von 02.00 – 04.00 Uhr hatte es kräftig geregnet. Ich dachte schon wir müssten die Zelte im Regen abbauen. Aber ab 04.00 Uhr blieb es trocken. Andreas
zeigte die üblichen Schwächeanfälle.
Die erste Pause machten wir in Speyer. Dort gelang es mir eine neue Deutschlandfahne für meinen Hänger zu kaufen.
Andreas wollte etwas in Lauterbourgh /Frankreich kaufen, was es nur dort gab. Also machten wir den Umweg von ca., 6 Km. Es stellte sich heraus, dass es sich um Spülmaschinentabs handelt – mir schwoll
der Kamm. Der Weg zurück zum Rheinwanderweg war eine einzige Katastrophe. Feldweg der übelsten Sorte. Teils geschotterte Anstiege, Grünstreifen in der Mitte, kurz gesagt zum kotzen.
Andreas verabschiedete sich wie vorgesehen in Iffezheim Richtung Rastatt. Ich fuhr die letzen 15 Km zur Pension, mit der ich schon mit Sabine auf der Rheintour genächtigt hatte.
Morgen ist Breisach angesagt, aber auch schlechtes Wetter- Sollte es ganz schlimm werden, werde ich wohl wieder eine Pension aufsuchen müssen
01.05.10 Breisach, 110,2 Km, Schnitt: 17,5, Zeit: 6:17, Gesamt: 513 Km
Um 08.00 Uhr losgekommen. Der Regen von Gestern hatte sich verabschiedet. Es war noch frisch mit 13° und es war sehr bewölkt. Ich hatte meine Bedenken, ob ich heute
„trocken“ schaffen würde, denn auch die Wettervorhersage für den Raum Breisach/Freiburg verhieß nichts Gutes.
Der Gegenwind hingegen war mir treu geblieben. Die Strecke hatte kaum Höhenunterschiede. Das wird morgen anders.
Zurzeit bin ich hier auf 190 m, auf der Schwarzwaldhöhenstr. Werde ich auf knapp 1100m kommen.
Übrigens Regenwetter, es ist tatsächlich eingetroffen, es regnet seitdem das Zelt steht.
Vielleicht habe ich Glück und es regnet sich heute aus.
02.05.10 Donaueschingen/Pfohren 112,3 Km Schnitt: 14,36 Zeit: 7:49 Gesamt:625
Es hat seitdem das Zelt stand nicht mehr aufgehört zu regnen. Da es auf dem Camp nichts zu schauen gab und wegen dem Regen ein Gang nach Breisach ausfiel, war ich
schon gegen 19:30 in „Bubu Position. Es regnete die ganze Nacht hindurch. Ich wurde deswegen des Öfteren wach. Gegen 06.00 Uhr war gerade eine kurze Regenpause, ich baute das Zelt ab, verpackte alles
und war um 07.03 on Tour.
Die Fahrt von Breisach nach Freiburg klappte ohne Verfahren und ich konnte mich auf den Schwarzwaldanstieg konzentrieren.
Klar dass es noch immer regnete und das sollte sich auch bis Donaueschingen nicht ändern.
Entweder ich bin „alt“ geworden oder man hat die Anstiege im Schwarzwald steiler gemacht. Ich hatte arg zu kämpfen mit all dem Gepäck hinten dran.
Auf die Abfahrt von der B500 (Schwarzwaldhöhenstraße) nach Hammereisenbach freute ich mich schon, danach sollte es auf der L 180 flach bis Donaueschingen gehen.
Zu meinem Erschrecken war die Straße nach Donaueschingen gesperrt worden und es gab eine tolle Umleitung über Vöhrenbach, Pfaffenweiler und Tannheim nach Wolterdingen. Klar – es ging wieder über
einen nicht kleinen Anstieg.
Nachdem es den ganzen Tag geregnet hatte, ich deshalb bei den Anstiegen wegen der Regenklamotten tüchtig ins Schwitzen kam und bei den mit unter langen Abfahrten ans frieren, suchte ich nicht
den Camp auf, dessen Wiese sicherlich von 2 Tagen Dauerregen dementsprechend aussah, sondern fand eine kl. Pension in Pfohren.
Morgen geht es nach Riedlingen – bitte kein Regen mehr. Für Mittwoch haben die Wetterfrösche den schlechtesten Tag mit starkem Regen und Gewittern angesagt, aber was weiß schon ein
Wetterfrosch.
In Riedlingen gibt es bei einem Bauernhof eine Zeltwiese und für 11.00 € !!! auch Hütten zu mieten. Mal sehen was das Wetter morgen sagt
03.05.10 Riedlingen 124,3 Km, Schnitt: 16,3, Zeit: 7:36 Std, Gesamt: 749 Km
Die gestrige Nacht war recht ruhig. Allerdings wieder früh wach geworden. Kurz nach 06:10 aufgestanden, Toilette gemacht und alles gepackt. Dann in eine Bäckerei
gefrühstückt. Kurz nach 07:00 Uhr losgefahren. Es sollte hügelig werden und auf den zahlreichen Naturwegen war selbst bergab kein „nur“ rollen möglich, da der Boden so aufgeweicht war und meine vier
Laufräder gut darin einsackten.
Immer wieder auf und ab, nicht viele Höhenmeter,. Aber trotzdem sehr kräftezehrend. Auch Baustellen auf dem Radweg.
In Tuttlingen noch mal kurz eingekauft und kurz danach ein Anruf von Thomas, der mich ja von Regensburg bis Budapest begleiten wollte. Aus beruflichen Gründen sieht das z.Zt. aber nicht gut
dafür aus. Er will sich morgen Abend bei mir melden, wie es werden wird mit der Mitfahrerei
Auch vor und hinter Sigmaringen viele Naturwege. Das gleiche vor Riedlingen. Aber die letzten Km bis Riedlingen ein guter Rückenwind.
Hier in Riedlingen habe ich dann die Holzhütte am Bauernhof genommen und das Zelt zum trocknen aufgestellt. Die Hütte ist gut eingerichtet mit Licht, Steckdosen, Fernsehen und eine sehr nette
Vermieterin.
Inzwischen bräuchten meine Beine dringend einen Ruhetag. Kann ich aber frühestens in Straubing nehmen sollte Thomas nicht mitfahren. Die Beine brennen schon bei kleinsten Anstiegen.
Morgen ist Dillingen angesagt.
04.05.10 Dillingen 124,5 Km , Schnitt: 16,03, Zeit: 7:46, Gesamt: 874
Km
Ich konnte gestern Abend schlecht einschlafen, woran es lag weiß ich nicht. Es war auch deutlich der Regen auf dem Dach der Holzhütte zu hören. Das ich morgen früh ohne Regen loskommen werde, hielt
ich für unwahrscheinlich. Natürlich behielt ich Recht, denn es regnete schon beim Verladen des Gepäcks. Doch oh Wunder, es dauerte nicht mal 20 Minuten, dann war der Spuk vorbei. Es blieb zwar windig
und kalt, aber immerhin trocken. Die ersten 60 Km waren durch Steigungen und durch ca. 10 Km Naturweg durch einen Wald gekennzeichnet.
Den Beinen geht es seit heute Morgen besser. Es kann daran liegen, dass ich gestern beim Duschen bis zur Schmerzgrenze heißes Wasser auf meine Oberschenkel habe laufen lassen. Sei es wie es sei –
heute waren meine Beine „gut“ würde Jan Ulrich gesagt haben.
In Dillingen angekommen, freute ich mich schon auf die Begegnung mit dem Campwart, doch leider gab es ihn nicht mehr. Jemand anderes hatte seit Mai letzten Jahres den Platz gemietet. Da es kurz vor
Dillingen zu Nieseln anfing, wollte ich mir ein Zimmer auf dem Camp nehmen. Leider alles belegt.
Also eine Pension in Dillingen genommen. Und es war eine kluge Entscheidung kein Zelt auf zu bauen, denn seit geraumer Zeit regnet es richtig toll.
Morgen werden 134 Km bis Bad Gögging, danach folgen 5 Tage mit gut 100 Km/Tag – ist fast schon wie 5 Ruhetage diese Kurzetappen.
Fast hätte ich es vergessen – Umleitungen waren auch heute wieder dabei
06.05.10 Bad Gögging / Neustadt a.D Ruhetag 0 Km
Nach Rücksprache mit meinem „Finanzminister“ und der gestrigen Wettervorhersage ( Starkregen mit Gewittern) habe ich beschlossen hier den 1. Ruhetag einzulegen. Kann
hier im Laufe des Tages nach einer neuen Kamera schauen.
07:17 Uhr, der Wetterfrosch hatte Recht, es ist schon eifrig am regnen – also war es eine gute Entscheidung. Angeblich soll das Wetter am Wochenende besser werden.
Kamera gekauft, nicht gerade das neueste Modell, aber immerhin einstellbar auf 16:9. Leider keine Videoaufnahmen in HD möglich – man kann nicht alles haben.
Modell: Panasonic DMC-FS 15
Habe nun den ganzen Tag Zeit, um mich in die Bedienungsanleitung einzulesen.
07.05.10 Straubing 113 Km, Schnitt: 16,56, Zeit:
6:49 Gesamt: 1122 Km
Beim beladen des Rades so gegen 07:30 Uhr, regnete es noch leicht. Bis zum Kloster Weltenburg, von wo das Schiff nach Kelheim anlegt, waren es mal gerade 16 Km. Natürlich bin ich viel zu früh
losgefahren und damit auch viel zu früh am Anleger gewesen.
Um 10:20 Uhr hatte ich meine „Fuhre“ an Bord der Maximilian und es konnte los gehen. Es ist immer wieder ein imposanter Anblick, der Donaudurchbruch.
Es nieselte immer noch leicht, darum hielt ich mich nicht lange auf dem oberen Deck auf, kalt war es außerdem. Da ich wusste, dass es zwischen Kelheim und Kapfelberg eine gut geschotterte Teilstrecke
gab, lies ich mich durch mein Navi über Landstr. Bis Kapfelberg führen. Ab dem frühen Nachmittag besserte sich das Wetter und es blieb bis Straubing trocken. Kurz vor Straubing traf ich noch einen
Radler, er war so gegen 30 Jahre und sehr aufdringlich. Wollte unbedingt bis Straubing mit mir mitfahren. Erzählte mit die tollsten Dinger unterwegs. Er fuhr fast das ganze Jahr übers Land und lebte
von Gelegenheitsarbeiten. Er wollte auch tags darauf mit mir Richtung Passau fahren. Er ging mir allmählich auf den „Senkel“.
Gut das ihm der Camp in Straubing zu teuer war. Er versuchte dem Campbetreiber einzulullen mit seinen Sprüchen – doch Georg (Campbetreiber) blieb stur. So fuhr er wieder runter vom Camp und ich
war ihn los.
Unterwegs hatte mich noch Thomas angerufen um mir mitzuteilen, dass es mit seiner Begleitung bis Budapest nix wird. Er kam aber mit seinem Auto abends nach Straubing und lud mich zum Essen ein.
Wir verstanden uns gut, wäre sicher ein guter Reisepartner gewesen.
08.05.10 Passau 98,02 Km, Schnitt: 18,24, Zeit : 5:22 Gesamt: 1220
Km
Heute Morgen um 06:00 Uhr hatte es gerade 5,3° im Zelt, also nicht so richtig warm. Aber recht schnell kam die Sonne heraus und bei ein wenig Rückenwind, wurde es eine ziemlich kurze Etappe.
So gegen 14:00 Uhr war ich schon auf dem Camp an der Ilz.
Außer meinem Zelt stehen noch 2 andere Zelte hier. Aus dem einen Zelt schälte sich ein etwa mit mir gleichaltriger Mann. Sein Ziel: Donaudelta. Als ich ihm sagte, dass ich dort 2007 war, wurde ich
natürlich über allerlei Dinge „ausgequetscht“. Es war den ganzen Tag über sonnig und auch jetzt noch um 16.00 Uhr scheint die Sonne, wobei es aber nicht unbedingt warm ist.
Die morgige Etappe nach Linz wird auch nur ca. 100 Km betragen. Hoffentlich hält sich das Wetter.
09.05.10 Linz 101,08 Km, Schnitt: 18,.75
Zeit:5:23, Gesamt: 1321 Km
Gestern so gegen 21:30 Uhr fing es noch mal leicht an zu regnen. Mir graute schon vor dem Morgen. Doch scheinbar hatte es sich ausgeregnet, denn morgens war es trocken und gegen 07:00 Uhr kam sogar
die Sonne heraus und ich musste mich vor der Abfahrt eincremen. Die Fahrt selber war ohne große Ereignisse. Auf der Fähre bei Schlögen wurde mir durch ein mitfahrendes Ehepaar geholfen.
Ein Amerikaner, der mich bei einer kurzen Pause ansprach, sprach aber so wenig deutsch wie ich englisch. Ich konnte nur heraushören, dass er mich schon gestern irgendwo gesehen hatte und von dem
Gefährt begeistert war.
Seit 14:30 Uhr bin nun auf dem Camp in Linz / Pleschinger See. Gerade ist noch ein Radler zum Übernachten aufgetaucht. Da hat man wenigstens Jemand zum quatschen. Wettermäßig scheint zwar noch die
Sonne, aber es zieht sich zu. Wetterbericht habe ich keinen mitbekommen.
10.05.10 Melk 108,8 Km, Schnitt:19,5
Zeit: 5:23
Gesamt: 1430 Km
Jean-Piere, so hieß der Radler, der noch auf dem Camp auftauchte, war auf dem Weg nach „Tibet“. Also ein ganz klein wenig weiter als ich. Er arbeitete immer 3 Jahre als Informatiker und geht dann 1
Jahr auf Tour. Für die diesjährige Reise rechnet er mit Kosten von ca. 30 000 €.
Da wir uns auf Anhieb verstanden, gingen wir in dem angrenzenden Restaurant essen. Nach Rückkehr auf dem Camp, war noch ein Radler zwischenzeitlich aufgetaucht. Sein Zelt ist mir schon Passau
aufgefallen, da es sich um ein so genanntes „Wurfzelt“ handelte. Er war auf dem Weg zum Schwarzen Meer.
Jean und ich beschlossen die heutige Etappe zusammen zu fahren. Er legte ein hohes Tempo vor und nur selten gelang es mir ihn ein wenig zu bremsen. Zum Schluß hatten wir einen Schnitt von 19,5
Km/h.
In Melk gingen wir noch gemeinsam Einkaufen und schon auf dem Rückweg zum Camp wurden wir nass. Mittlerweile sitzen wir in unseren Zelten und schreiben unsere Reiseberichte. Der Regen trommelt
unaufhörlich auf das Zelt. Nachher wollen wir noch in der zum Camp oder umgedreht Kneipe zum essen.
Morgen werden wir wieder getrennte Wege gehen, er möchte morgens etwas länger schlafen und ich etwas langsamer fahren.
Ich hoffe da das Wetter sich bald bessert, ständig ein nasses Zelt einzupacken nervt allmählich.
11.05.10 Klosterneuburg 107,8 Km Schnitt: 18,05 Zeit: 5:58 Std Gesamt: 1537 Km
Heute Morgen war es zwar trocken vom Wetter her, jedoch das zelt pitschnass. Zum Frühstück gab es 2 Bananen und 1 Mars. Die Sonne lies sich des öfteren sehen, nur leider war der Wind wieder
einmal gegen mich.
Unterwegs gab es nichts besonderes. So gegen 10:30Uhr habe ich eine Bäckerei aufgesucht und gefrühstückt.
Um 14:00 Uhr war ich auf dem Camp in Klosterneuburg. Heute ist wieder mal Wasch- und Internettag
12.05.10 Lipot (Ungarn) 130,2 Km, Schnitt:19,37, Zeit: 6:43
Std Gesamt:1668 Km
Eins musste man dem Wind lassen, er hatte heute Morgen das Zelt trocken geblasen. Wie immer war ich früh auf den Beinen und um 07.00 Uhr auf dem Rad. Der Wind hatte sich über Nacht gedreht und
so hatte ich recht kräftigen Rückenwind. Es ging mit Fähre von Klosterneuburg auf die andere Donauseite und dann ab Richtung Wien. Es war sehr bewölkt am Himmel, aber noch war es trocken. Den
Weg durch die Lobau kenne ich ja nun fast schon auswendig, besonders den 25 Km langen und schnurgeraden Radweg auf dem Hindenburg-Damm. Doch auch den habe ich überstanden. Kurz vor der Grenze zur
Slowakei, in Kittsee, nochmal einen Kaffee getrunken und 2 Teilchen gegessen. Durch die Slowakei war ich schnell durch. Zu meiner Überraschung gab es keine Grenzkontrollen mehr, weder von Österreich
in die Slowakei, noch von der Slowakei nach Ungarn rein. Kurz vor meinem Ziel Lipot, setzte doch noch der Regen ein. Ich beschloss in eine kl. Pension schräg gegenüber vom Camp zu gehen. 16,00 € mit
Frühstück. Auf dem Camp waren nur ein Paar aus Zittau, die ich auf der Terrasse von der Pension traf. Sie fuhren schon seit über 20 Jahren auf den Camp in Lipot.
Kandid wollte laut seiner Aussage auch heute bis Lipot fahren, mal sehen ob und wann er eintrifft.
Mal eine kleine Zwischenbilanz über die Gesamtfahrzeit: 96,20 Std
13.05.10 Esztergom 137,5 Km, Schnitt: 18,67 Zeit: 7:21
Std Gesamt: 1805 Km
Kandid traf nicht mehr in Lipot ein. Die Nacht war ruhig verlaufen und kurz vor 07:00 Uhr ging es zum Frühstück. Hektisch wie ich nun mal bin, saß ich um 07:15 Uhr schon auf dem Rad. Fast hatte ich
schon vergessen, dass heute der 13. War, doch das änderte sich schnell in Györ. Trotzt Navi verfahren und auf der Autobahn auffahrt gedreht. Beim zurückfahren passierte es, die
Straße war nur einseitig auf der linken Seite mit einem Radweg versehen. Als ich bei für mich Grün die Straße überquerte, übersah mich ein von links kommender Autofahrer, der noch Rot haben musste.
Er erfasste meinen Hänger und der warf mich mit samt Rad komplett auf die Seite. Das schlechte Gewissen sah man dem Fahrer direkt an. Aber bis auf 2 kleine Blessuren am Bein war mir nichts weiter
passiert. Erstaunlicher Weise dem Rad samt Hänger auch nicht. Zwischenzeitlich standen etliche Leute am Unfallort. Er entschuldigte sich noch mehrmals und dann fuhr ich weiter.
Doch der Tag war ja noch nicht am Ende. Kurz vor Komaron folgte ich dem ausgeschilderten Radwanderweg – dumme Idee. Der Weg führte kurz auf einer Asphaltstraße um dann in einen feingekiesten Weg über
zu gehen und letztendlich in einem Waldweg führte. Die Traktorenspuren und riesige mit Wasser gefüllten Löcher machten die Durchfahrt mit einem Dreirad teilweise unmöglich. Höhepunkte wie das Gepäck
vom Hänger nehmen und dann das Rad schieben ließen meinen Hals schwellen. Irgendwann fand ich dann eine Auffahrt auf die B1, die für Radfahrer gesperrt ist, aber das kratzte mich nun nicht
mehr.
Und der Tag war immer noch nicht am Ende, 20 Km vor Esztergom taten sich alle Schleusen des Himmels auf - Starkregen , Sturmböen , Gewitter und cm hohes Wasser auf der Straße und es war dazu
noch stockdunkel.
Regenhose und Regenjacke waren der Allmacht des Regens nicht mehr gewachsen, ich wurde nass bis auf die Haut. Kurz vor dem Camp in Esztergom, suchte ich Schutz in
einer Toreinfahrt. Vorher gab es keine Möglichkeit sich irgendwo unter zu stellen. Eine Frau sprach mich an, ob ich ein Zimmer benötigte und zeigte mir 50 m weiter ein weißes Haus, in dem man auch
Zimmer mieten konnte. Ich fuhr sogleich hin und hatte Glück – Zimmer war frei und Fahrrad konnte man regenfrei abstellen.
Man mag es kaum glauben, aber die Privatpension, die von einem älteren Ehepaar geleitet wurde, verfügte sogar über einen kostenlosen WLAN Anschluss.
Umgerechnet 14,00 € für das Zimmer. Es gab eine Gemeinschaftsküche und so konnte ich mir das Essen selbst zubereiten und musste nicht Essen gehen. Mittlerweile ist es 19:00 Uhr und es regnet immer
noch, allerdings kein Starkregen mehr.
Morgen sind die letzten Km, ca. knapp 70, bis Budapest angesagt. Dort werde ich dann drehen und die Heimreise antreten. Hoffentlich habe ich dabei besseres Wetter als bisher
14.05.10 Lipot 126,9 Km Schnitt: 17.28, Zeit: 7:20, Gesamt: 1932 Km,
Fahrzeit: 111:02 Std
Nachdem Gestern ja der Wettergott erbarmungslos zugeschlagen hatte, wollte ich wissen wie es wettermäßig in Budapest und Ungarn überhaupt aussehen wird die nächsten Tage. Das Internet
enthüllte nichts Gutes. Freitag noch bis nachmittags bewölkt mit etwas Schauern, abends aber schon schauer und für Samstag und Sonntag Starkregen den gesamten Tag.
Ich hatte von diesem Wetter endgültig die Faxen dicke und beschloss schon in Esztergom die Rückreise anzutreten und nicht mehr nach Budapest zu fahren.
Bei sehr stark bewölktem Himmel ging es um kurz vor 07:00 Uhr los. Eine Stunde blieb es trocken, dann eine Stunde Regen und so weiter im Wechsel.
Die Nacht konnte ich nicht gut einschlafen, tausend Gedanken gingen mir bezüglich der Reise durch den Kopf. Besonders das Stück vor Komaron bis Acs, das ich ja auf dem Hinweg per Waldweg gefahren
bin. Doch die gestrigen Schauer werden den Weg nicht besser gemacht haben. Allerdings war die Bundesstraße von Komaron bis Acs für Fahrräder gesperrt. Also 10 Km lang Angst vor der Polizei und rauf
auf die Bundesstraße.
Unterwegs gab es keine Besonderheiten, außer dass ich starken Gegenwind hatte – also nichts Neues.
Hier in Lipot so gegen 15.00 Uhr angekommen, versuchte ich ein Zimmer in derselben Pension zu bekommen, wo ich ja schon am 12.05. übernachtet hatte. Leider waren die 5 Zimmer alle belegt. Ein Mann,
den ich schon am 12.05. kennengelernt hatte,. sprach mich wegen der Zimmersuche an und bot mir eine Unterkunft an. Diese befand sich keine 100 m entfernt. 4000,00 Forint = ca.16,00 €. Ich nahm das
Zimmer und fand es ganz ordentlich für den Preis.
Morgen werde ich also schon wieder aus Ungarn heraus sein und in Klosterneuburg übernachten. Hoffentlich hat sich das Wetter soweit gebessert, das ich dort auf dem Camp mein Zelt aufschlagen
kann.
15.05.10 Klosterneuburg 129,12 Km Schnitt: 17,48 Zeit: 7:23 Std , Gesamt: 2061
Km
Wieder früh auf dem Rad gewesen, nachdem ich seit langer Zeit mal wieder die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Das Wetter sah so gut aus, das ich mich eincremte, aber vorsichtshalber das Regenzeug
griffbereit hatte. Das Wetter änderte sich auch recht bald – eincremen hätte ich mir sparen können. Es sah immer so aus als würde es gleich mit dem Regen losgehen. Aber zunächst blieb es trocken,
jedoch wurde der Gegenwind immer heftiger. Es war schon ein komisches Gefühl, die Grenzen Ungarn, Slowakei und Österreich einfach zu durchfahren ohne kontrolliert zu werden.
Auf dem langen Hindenburgdamm kam mir Jean-Pier entgegen, ich war baff. Er war 3 Tage in Wien geblieben und setzte heute erst seine Reise fort. Auf dem Camp bin ich der einzige Zelter. Beim Einkauf
in der Stadt traf ich mindestens 10 Reiseradler, die auf der Jagd nach einer Unterkunft waren. Manche schienen schon der Verzweiflung nahe. Pünktlich zum Schreiben des Tagesberichts (18:00) setzt
Regen ein. Hoffe es wird nicht so doll. Auch für morgen ist kein gutes Wetter angesagt. Notfalls werde ich in Melk eine „feste“ Unterkunft nehmen.
16.05.10 Klosterneuburg Ruhetag 0 Km
Der Regen, der gestern gegen 18.00 Uhr einsetzte, steigerte sich in der Nacht zum ausgewachsen Regenschauer mit Sturmböen. Heute Morgen waren es mal gerade 5,6° im Zelt und welch
Überraschung, der Regen hatte noch nicht aufgehört. Gegen 08.00 Uhr begab ich mich zur Rezeption um dort nach zu fragen, ob eine der 2 festen Unterkünfte frei geworden ist. Glück gehabt, eine
der Unterkünfte war frei und es gab sogar eine „Radlerpauschale“ (25,00 €). So begann ich meinen Umzug aus dem Zelt in die Unterkunft. Alles ausgeräumt und erst einmal die Heizung
angeschmissen. Gegen 11.00 Uhr habe ich dann das Zelt abgebaut und von der inzwischen mit Pfützen versehenen Wiese geholt. Ab morgen soll das Wetter besser werden. Mittwochs allerdings schon wieder
Regen in Sicht.
Sollte das Wetter sich nicht bis Passau bessern, werde ich angesichts der vielen Naturradwege die dann aufgeweicht auf mich warten würden, mit dem Zug nach Hause fahren. Lieber wäre es mir, dass ich
es mit dem Rad schaffe. Schauen wir mal.
19.30Uhr, es hat sich als gut herausgestellt, heute nicht mit dem Rad zu fahren. Es regnet unaufhörlich und als wenn das nicht reichen würde, eine Sturmbö nach der anderen. Laut Wetterbericht aus Wien hatten diese Böen eine Stärke von 70-90 Km/h. Wie schnell man da mit dem Rad unterwegs sein wird bedarf keiner großen Fantasie, besonders dann, wenn der Wind von vorne kommt.
17.05.10 Melk 108,57 Km Schnitt: 16,56 Zeit: 6:33 Std Gesamt:2170 Km
Es hatte die gesamte Nacht gestürmt, dass meine Hütte wackelte. Auch der Regen hielt noch bis zum späten Abend an. Heute Morgen gegen 06.00 Uhr war der Sturm noch immer so heftig, das ich überlegte,
ob ich überhaupt starten sollte. Warm war es auch nicht, aber trocken. So beschloss ich alles zu verpacken und los zu fahren. Es dauerte nicht lange und zum sehr starken Gegenwind kamen auch noch
Regentropfen hinzu. Der Regen hielt sich allerdings maßen.
Unterwegs kam mir der Radler entgegen, den ich Passau kennengelernt hatte. Wenn ich überlege, dass ich fast bis in Budapest gewesen war und nun auch dem Rückweg nach Melk, da konnte er nicht all zu
schnell unterwegs gewesen sein. Wir wechselten noch ein paar Worte und dann fuhr jeder in seine Richtung weiter. Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen.
Durch den stetigen starken Gegenwind und die Strecke in den Weibergen der Wachau war ich heute bei Ankunft in melk sehr platt. Mir fiel ein, das ich ja noch „Unmengen“ von ungarischen Forint
hatte, also ab zu Bank und siehe da, es gab noch 31,00 € zurück.
Da für heute Abend wieder Regen angesagt wurde, habe ich in Melk im Fährhaus ein Zimmer genommen. In der Hoffnung, dass der Wind morgen nachlässt und auch kein Regen kommt, beende ich mal für
heute das Tagebuch.
18.05.10 Ottensheim 120,15 Km Schnitt: 17:06 Zeit: 7,02 Std. Gesamt: 2290
Km
Am Abend regnete es tatsächlich noch mal. Auf dem Camp waren so gegen 16.00 Uhr ca. 50 jugendliche Holländer eingetroffen und hatten sich dort breit gemacht. Das erinnerte mich an meine 1. Tour
nach Budapest im Jahre 2003 zu etwa dem gleichen Datum – Mitte Mai. Die Bedienung teilte mir am Morgen beim Frühstück mit, das die Holländer jedes Jahr dort aufschlagen.
Optimistisch wie ich war, verpackte ich mein Regenzeug in die Packtaschen. Der Optimismus verschwand schlagartig gegen etwa 10.00 Uhr, so 15 Km vor Grein. Es kam zu den bisher 5 trockenen Tagen also
kein weiterer hinzu. Von den gut 7 Fahrstunden waren mindestens die Hälfte im Regen gefahren. Auch heute war der Gegenwind extrem. Sobald er direkt von vorn kam, ging meine Geschwindigkeit auf 13,5
Km/h zurück. Zum Glück kam er aber meistens schräg von vorn. Trotzdem gingen die 120 Km gut in die Beine.
Unterwegs traf ich noch ein französisches Ehepaar auf ihrem Weg nach Bratislava. Sie fuhr ein Kettwiesel und er ein Trike von Chellange. Wir sprachen ein wenig, machten Bilder von uns und fuhren dann
in entgegengesetzter Richtung weiter.
Ich bin heute extra etwas weiter als Linz gefahren, damit ich morgen in Passau genug Zeit habe die Rückfahrt per Zug zu arrangieren. Den Bob Yak werde ich in Passau zurücklassen und die große
dazugehörige Tasche per Kurierdienst nach Hause schicken. Grund dafür ist, dass bei dem Unfall in Györ der Hänger doch etwas verbogen wurde und das Hinterrad total aus Spur läuft. Das hatte ich
in der Aufregung wohl übersehen. Zudem hat er schon etliche tausend Km auf dem Buckel. Habe dann nur das Trike und die Gepäcktaschen im Zug dabei.
Bis Passau dürften es morgen so um die 85 Km werden. Das werden dann die letzten Rad-Km sein, bis auf die 7 Km vom Hauptbahnhof Köln nach Hause.
19.05.10 Passau 88,01 Km, Schnitt: 17,69, Zeit: 4:58
Std Gesamt: 2378 Km + 20.05.10 Köln HBF - Wohnung 7 Km = 2385 Km
Dies ist also der letzte Tag, bei dem ich Strecke mit dem Rad zurücklege. Er beginnt lausig kalt, Es hat nur knapp 6°. Gestern Abend kam noch der Koch aus der Küche und fragte ob ich ihm mit
Kettenoel aus helfen könnte. Ihm sei bei der Fahrt zur Arbeit das Rad ins Wasser gefallen.- Nun hatte er Angst, die Kette könnte jetzt rosten. Ich tat ihm den Gefallen.
Es war zunächst sehr diesig und es hatte kaum Wind. Um 07:20 Uhr kam die Aufmachfrau und schloss mir den Fahrradkeller auf. 07:35 Uhr fuhr ich los. Nach einigen Km kam tatsächlich die Sonne hervor –
ich dachte nach all den Regentagen, es gäbe sie gar nicht mehr. Dafür kam aber auch der Wind wieder auf – und nun erst gar nicht lange überlegen aus welcher Richtung, es war Gegenwind.
Mitunter kam er sehr kräftig daher. So bis 11.00 Uhr hielt sich die Sonne, doch dann war Schluss mit lustig, es zog sich sehr schnell zu und der Wind wurde noch kräftiger. Kurz nach 13:00 Uhr kam ich
allerdings trocken in Passau an. Zuerst zum Bahnhof wegen der Zugverbindung. Es gab für die nächsten 2 Tage keine Direktverbindung nach Köln. Für morgen bekam ich nur eine Verbindung mit 3x
Umsteigen. 08:25 in Passau los und erst um 19:05 in Köln. Das wird sicher eine sehr „lustige“ Reise, da auch 2 RE – Züge dabei sind, wo man keine Stellplätze reservieren kann. Allerdings habe ich bei
jedem Umstieg fast eine Stunde Zeit dafür.
Meine Bob Yak hab ich hier in Passau entsorgt und die große Anhängertasche als Kuriergepäck am Bahnhof aufgeben. Somit bin ich ein wenig flexibler beim Umsteigen.
Mein Hotelzimmer liegt genau dem Bahnhof gegenüber und somit kann ich hier noch in Ruhe frühstücken und dann das Rad rüberfahren.
Die Gesamtfahrzeit, also ich auf dem Rad in Bewegung, betrug bis Passau genau : 137 Std.
20.05.10 Passau 0 Km
Die Zugfahrt begann in Passau recht gut. Der RE nach München wurde erst hier eingesetzt und ich konnte in Ruhe mein Rad einladen.
Das änderte sich in München schlagartig. Das Radabteil des IC nach Darmstadt war gut gefüllt und auch ein Tandem wurde noch eingeladen. Zwischenzeitlich ging die Tür des Radwagens kaputt und
ließ sich von innen nicht mehr öffnen. Als ich meinte, die nächste Station wäre Darmstadt, informierte ich den Zugbegleiter, dass ich aussteigen müsse. Er versprach auszusteigen und die Tür von außen
zu öffnen. Gesagt getan - aber so einfach ging es scheinbar nicht. Es dauerte ein paar Minuten, bis er die Tür aufhatte. Also Gepäck und Rad raus und welch Schreck, es war gar nicht Darmstadt,
sondern noch eine Station zuvor. Alles wieder rein geschleppt - sehr zum Ärger des Zugbegleiters.
Wenig später kam die Durchsage: "Der Zug habe aus technischen Gründen eine Verspätung von 5 Min".
In Darmstadt selbst dann das gleiche Spiel. Der anschließende RE nach Mainz wurde proppenvoll .
Im IC von Mainz nach Köln ging es dann wieder besser. Ohne Verspätung in Köln angekommen, ausgeladen und die letzten 7 Km bis nach Hause geradelt.
Fast hätte ich es vergessen, die Tour hat trotzt allem etwas Positives für mich gehabt. In den 3 Wochen habe ich irgenwo knapp 7 Kg Körpergewicht verloren und ich hab nicht weiter danach gesucht
Noch ein paar Worte über die Ausrüstung:
- Das Zelt von Exped Vela II hat mich vollkommen überzeugt. Platz ohne Ende und wirklich dicht.
- Die Solarlampen für´s Rad von Owleye funktioniert sehr gut und trotzten auch der vielen Nässe
- Auch die Trangia-Ausrüstung verrichtete ihre Arbeit wie gewohnt gut
- Das Laptop Solargerät ET-16 war nur unnötiger Ballast. Ob mit Sonne oder per Ladekabel geladen, war die interne Speicherbatterie nach 1 1/2 Tagen leer. Ich habe es auf der Tour unterwegs entsorgt. Nicht zu gebrauchen.
- Der Solarlader " Go Master" zum laden von AA Batterien funktionierte dagegen einwandfrei.
- Das Catrike Road selbst versah klaglos seinen Dienst. Nur die Schutzblech-Halterungen waren irgendwann durchgerostet und dann durchgebrochen, auch die Streben vom Gepäckträger zum Rahmen gaben am letzten Tag noch Ihren Geist auf.
Ich habe vorher schon Dreiräder von Optima und ICE gefahren, aber solche Probleme mit Schutzblech und Gepäckträger kannte ich bisher nicht.
Hier ist seitens Catrike, bzw. des Zulieferers dringend Abhilfe zu schaffen, da man sonst das Rad zu Wochenendausflügen, aber nicht zu längeren Radreisen gebrauchen kann